Da ich schon vermehrt dazu gefragt wurde, und weil es in einigen astrologischen Lehren und Schulen so üblich ist, möchte ich heute über das Thema Planeten an Häusergrenzen berichten.
Planeten/Asteroiden usw, die an Häusergrenzen, ins nächste Haus zu berechnen …
… finde ich persönlich nicht gut. Ich erkläre auch wieso.
Ich handhabe dies anders. In den von mir analysierten Horoskopen bleiben diese Planeten und anderer Faktoren, in diesem (ihrem)Haus.
Es hat einen Grund, wieso sie genau hier platziert sind.
Dein Leben bekommt gerade durch solche Konstellationen, einen individuellen Touch und eigene Bestimmung.
Wieso ich so handle und mich hier nicht gewissen astrologischen Schulen anschließe, erkläre ich hier kurz.
Meiner Meinung nach wurde jede astrologische Schule, auf den Überzeugungen und den Vorgehensweisen eines bestimmten Menschen, geprägt. Eben dem Gründer dieser Lehre.
Es mag sein, dass dieser sich dabei etwas dachte, aber auch, dass er davon überzeugt war, seine Weise sei die korrekte.
Ebenso gibt es andere Lehren, von anderen Menschen, die wieder etwas andere Informationen in sich tragen.
Ich übe die Astrologie auch sehr intuitiv aus, lasse Zeichen, Aspekte und einzelne Verbindungen zu mir sprechen. Ich höre im Grunde der Radix zu, was es mir zu berichten hat.
Aber, ich höre auch auf das uralte Wissen in mir, dass ich *glaube* zu besitzen. Und dies sagt mir zu dem Thema Häusergrenzen eben etwas anderes
Aber, bei mir fließt auch immer noch eine Menge Logik und Nachdenken, Verstand und Erfahrung ein.
Nun zum eigentlichen Thema:
Gerade bei karmisch gewichteten Horoskopen, ordne ich Planeten oder Asteroiden, Mondknoten usw. nicht dem nächsten Haus zu, weil diese kurz vor Häusergrenzen stehen. So wie es eben in vielen Schulen gelehrt wird.
Sondern bei mir werden Sie in diesen Zeichen gedeutet. Und nein, sie tragen auch keine Energie des Folgezeichens in sich.
In der obigen Radixzeichnung steht Neptun (grün markiert) im Haus zwölf kurz vorm Übergang in Haus eins.
Hier wird trotzdem das zwölfte Haus gedeutet. Schiebst Du Neptun nun ins erste Haus, machst Du einen anderen Menschen aus dir, der Du aber nicht sein kannst, weil es gegen deine Natur wäre. Dein Fühlen, Verhalten, dein Charakter deine Art zu lieben, Du als Mensch, alles verändert sich dadurch.
Irrational dabei ist ja auch, dann die anderen Faktoren an Ihrem ursprünglichen Platz zu lassen.
Du schneidest dabei quasi deine Neptun-Energie von deinem Wesen ab, da ja viele Aspektverbindungen verlorengehen können, und jeder Aspekt eine andere Energie enthält. Die Häusergrenzen grenzen deine Energien ein.
Es ist umgekehrt, sie tragen ihre Energie mit in das Zeichen, in welches Sie wechseln.
In der Radixzeichnung oben, habe ich explizit ein Horoskop gewählt, welches beide Faktoren aufweist.
Dort sieht man, dass Uranus (pink markiert)gerade wenige Grade dem MC hinein ins zehnte Haus überschritten hat.
Dies bedeutet, dass Uranus nicht sehr viel Energie aus dem neunten Haus mit in das zehnte Haus trägt.
Dies ist er zukunftsorientierte Blick, der dir zeigt, was man aus der mitgebrachten Energie im neune Lebensbereich etwas erschaffen kann.
Je weniger Grade hier die Häusergrenze überschritten sind, desto stärker ist die mitgebrachte Energie des Uranus. Hier sind es zwischen 2° und 3 °.
Ich deute dies allerdings höchstens bis zu 5 °, danach ist man in der Energie des jeweiligen Zeichens und frei von Altenergien.
Du kannst ja nur leben, was in dir ist, was Du mitbringst, was in dir selbst angelegt ist. Dies geht eine Weile rückwirkend in die Vergangenheit, weil Du von dort kommst und es kennst.
Vorab aber in die Zukunft hinein, ist es eher den wenigsten möglich, denn Du kennst das Fühlen in der Zukunft noch nicht. Du weißt noch nicht einmal, wie lange deine Zukunft noch andauert.
Es ist eher so, dass diese Konstellation das Folgezeichen mit seiner schon (er) gelebten Erfahrung, seinen Werten, die man gesammelt hat, den Ängsten, Freuden, Hoffnungen und Wunden, bereichern kann.
Es kommt auch immer auf das Thema an, welches von der Konstellation gespiegelt wird.
Nun stelle dir so ein astrologisches Haus oder Zeichen, als die Lebensspanne vor, in der Du diese Konstellation dein Eigen nennen darfst.
So zeigt dir dieses Haus/Zeichen doch den Verlauf des Themas in diesem Leben an. Deine Reaktionen, Gefühle, Verletzung und Erfahrungen diesbezüglich.
Und nun stelle dir einmal vor, so kurz vor Ende des Lebens, schiebt dich jemand mit diesem *deinem* Thema in eine ganz andere Energie hinein!
Dies wäre für dich und dein zu lebendes Thema mit all seinen schon erlebten und noch offenen Erfahrungen und Lehren eine Katastrophe.
Es wäre fast eine Art Schockzustand, denn plötzlich ändert sich all dies, was *dich* ausmacht, von Grund auf.
Jedes folgende Zeichen, jedes nachfolgende Haus hat eine eigene ganz andere Energie.
Du selbst würdest dich deiner Urenergie berauben.
Hier am Ende des Zeichens haben solche Konstellationen ein besonderes Gewicht. Sie tragen die Erfahrung und/oder Aufgaben/Lektionen des Lebens in sich, die hier am Ende des Zeichens kurz vor der Erlösung, dem Ausgleich der Erlösung stehen.
Und diese werden sehr wahrscheinlich, gerade weil sie an einer Grenze, einem Übergang stehen, fundamentale Bedeutung für deine Seele haben.
Karmisch sind diese besonders bedeutsam, eben weil Planeten/Asteroiden/Mondknoten/Glückspunkt usw. eine explizite Bedeutung in deinem karmischen Lebens-Plan haben.
Wer hier der Versuchung erliegt, solche Faktoren ins nächste Haus berechnen zu wollen, der lehnt seine wichtigen karmischen Erfahrungen, aber auch sonstige Lebenserfahrungen ab.
Schiebt das zu lernende, das zu fühlende, Dinge, die zur seelischen Reife nötig sind, einfach weg.
Aber, damit schiebt man sie nur in eine neue Inkarnation hinein, wo man diese Lektionen, dann verstärkt erfahren darf.
Wer missachtet, wo seine Planeten etc. in seinem persönlichen Horoskop stehen, der achtet auch seine Lebensaufgabe nicht wirklich, sondern lebt die Illusion, dass er nur Schönes und ihm angenehmes Leben darf.
© Erika Flickinger
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