Nenne dich nicht Erdarbeiter wenn . . .

Nenne dich nicht Erdarbeiter, wenn du nur zur Propaganda die Trommel schlägst.

(Die Trommel versteh ich hier stellvertretend auch, als Benennung für das Reden, Lehren und Wirken der wahren Heiler)

Nenne dich nicht mit Mutter Erde verbunden, wenn Du nur laut kundgeben kannst, was Du denkst, dass es Wahrheit ist.

Nenne die nicht Erdheiler, wenn Du nie in Mutter Erde gefühlt und mit ihr gelacht oder geweint hast.

Nenne dich nicht erdverbunden, wenn dir das Gefühl fremd ist, verwurzelt zu sein und doch so beweglich wie niemals zuvor.

Nenne die nicht Energiearbeiter der neuen Erde, wenn Du nur yogierend auf einem sicheren und festen Boden sitzt, ohne jemals inmitten der reißenden Elemente meditierend der Erde und dem Universum gelauscht hast.

Nennen dich nicht Energieheiler für Mutter Erde, wenn Du nie das Gefühl hattest mit sandiger, feuchter Erde unter deinem Hintern zu verschmelzen, oder inmitten all des unsichtbaren Lebens, in deinem begrenzten Radius, nur ein Leben unter abertausenden zu sein.

Und nenne dich nicht Energetiker, der Mutter Erde dient, wenn Du nicht nachvollziehen kannst, wie alles auf dem Boden dieser Erdenmutter zusammenfindet, verschmilzt, sich arrangiert, und jeden einzelnen Moment daran arbeitet, um das Leben zu gebären, welches dann wieder niedergetrampelt, zerstört, ausgebeutet und gestohlen wird.

Hast Du diesen Verlustschmerz jemals gespürt?

NEIN, dann nenne dich nicht Erdenheiler, denn Du bist weit davon entfernt, zu wissen, was die Erde zur Heilung wirklich braucht.

DENN:

Es ist nicht genug,

die Trommel zu schlagen und barfuß über Mutter Erde zu gehen.

Du musst fühlen wie Mutter Erde …

denken wie Mutter Erde …

geben und heilen wie Mutter Erde …

und jedem Wesen, jeder Pflanze, jeder Energie …

gleichgültig wie diese für andere wirken kann, einen Platz bieten …

ebenso wie Mutter Erde, die weiß …  FÜHLT … es begrüßt …

dass nichts Positives ohne den negativen Gegenpart existieren kann.

Du solltest spüren, wie es sich anfühlt verwurzelt zu sein,

mit dem, was Du in deinem menschlichen Denken, Mutter nennst.

Du sollst zur Wurzel werden und Blüten treiben,

um nach der Blüte zu zerfallen

und durch den von dir verstreuten Samen,

auf Mutter Erde wieder neues Wachstum leben kann,

abermals aufzuerstehen, um erneut seine Schönheit zu entfalten,

aber auch, um in jeder Faser deines Seins, zu erfahren,

auf welche Weise Mutter Erde, bedingungslos liebt und nährt.

Du solltest den Durst erleben,

den eine entwurzelte Pflanze spürt.

Das Siechtum, des Verwelkens und Verkümmerns,

wenn man deine Schönheit dekorativ in Blumenvasen drapiert,

dir jedoch den Schmerz des Verlustes deiner Wurzeln zumutet.

Nenne dich nicht Erdenheiler/in, wenn Du die Wellen des Schmerzes,

während man dem Erdenboden seine Schätze entreißt, nie erleben durftest.

Hast Du sie je gefühlt diese Wogen, vergleichbar mit Wehen …

nur wird nichts neu geboren, sondern alt Bewährtes entrissen

und dabei tiefe Narben und Wunden hinterlassen.

Du solltest mindestens einmal in den Tiefen seiner Seele gehört haben,

wie das Innere der Erde schreit, während man ihm die Naturstoffe entreißt,

die Mensch so dringend haben will, um damit Dinge zu fertigen,

welche Mutter Erde langsam, aber sicher, die Luft zum Atmen nehmen.

Ist dir bewusst, dass all dies was sie uns gibt, genutzt wird, um sie zu zerstören?

Ist dir bewusst, dass sie das Gift liefert, welches Ihr Untergang werden kann?

Ist dir auch bewusst, dass es an uns liegt, diese Gaben zum Wohle der Erde zu nutzen?

Der Erde, die Du Mutter nennst!

Nenne dich bitte nicht Erdenheiler/in, wenn Du all diesen Schmerz,

den man Tag um Tag diesem Planeten, welchen Du Mutter nennst,

nicht zumindest in deinem kleinen Lebensumfeld vermeiden kannst.

Du solltest das Gefühl der Heimat kennen, wenn die Natur, einem Tier Wohnraum und Nest bietet. Erkennen, dass Heimat überall ist, nicht nur innerhalb bestimmter Grenzen.

Du solltest dich so im Gras sitzend einfügen können, dass Du spürst, wenn Füße über das Grün laufen, so als liefen diese über deinen Körper.

Fühlst Du die Kraft des Grases, die sich der Zerstörung widersetzt und zeitgleich so viel Liebe aufbietet, dich geschützt zu tragen, nur um kurz darauf wieder aufrecht zu stehen?

Fühlst Du, den Wind, der meist beschwichtigend durch Raum und Zeit zieht, und dort, wo er tobt, Zerstörung und Chaos bereitet, damit neues Wachstum ermöglicht wird.

Hörst Du, dass die Erde, welche Du Mutter nennst, durch den Orkan schreit und weint? Hast Du diese Hilferufe einmal vernommen, oder kennst Du nur das leise Flüstern, in den milden Lüften, die dir immer willkommen sind?

Kannst Du dich so in die Wellen des Meeres vertiefen, dass Du die Tiefe und Liebe zur Erde, in jedem deiner Atemzüge, als Lebenselixier erkennen kannst?

Hast Du dir einmal bewusst gemacht, wie wenig lebenstüchtig diese Mutter Erde wäre, ohne die unbändige Kraft der Meere?

Hast Du einmal gefühlt, wie diese Wellen, die dich sanft tragen können, dich auch jederzeit herausreißen können, aus deiner Bequemlichkeit, aus dem Schutz, den dir die Erde bietet?

Ist dir gegenwärtig, dass die Sonne, die Energie und Wärme spendet, auch verbrennen und auslöschen kann?

Fühlst Du manchmal, wie die Hitze sich um die Erde herum, welche Du Mutter nennst, staut und brodelt?

Stelle dir vor Mutter Erde wäre ein Mensch … glaubst Du nicht, sie hätte schon lange die Wut und Zerstörungskraft der Sonne genutzt, sich von uns zu befreien?

Hast Du einmal versucht zu erfühlen, wie sich dieser Planet fühlt, wenn Die Sonne, bedingt durch das Verhalten des Menschen,  diesen langsam verbrennen und ausdörren wird.

Ist dir bewusst, wie dabei auch die Tiere und Pflanzen, deine Mitbewohner hier, leiden, weil der Mensch sich als Ihnen übergeordnet erkennen will und blind zerstört, was ihn selbst nährt?

Hast Du einmal gemütlich in einer entsprechenden Körperhaltung inmitten von Hitze deine innere Mitte der Erde und das stille Gespräch mit ihr gesucht und dabei fühlend erfahren, wie sehr sich diese nach Abkühlung, Ruhe, Frieden und einem Gleichklang unter allem Lebenden sehnt?

Hast Du dir einmal bewusst gemacht, wie all dies, was die Erde in all Ihren Elementen an Schutz, Wohlgefühl und Chancen zum geistigen wie auch körperlichen Wachstum dir bietet, urplötzlich umschlagen kann, und mitreißt und zerstört.

Aber hast Du dazwischen auch das Weinen und die Verzweiflung des Planeten, den Du Mutter nennst, gehört, gefühlt, beweint und seine Kraft, sich dem Verlangen zu widersetzen, alles zu zerstören und auf Neuanfang zu setzen, weil er noch immer auf einen Wandel hofft, der nicht mit Zerstörung einhergeht. Wie uns dieser Planet, den Du Mutter Erde nennst immer neue Chancen gibt?

Ist dir all dies fremd, so bist Du einem Schamanen, einer Kräuterfrau, einem Landkundigen, einem Heiler, oder wie auch immer man all dies nennt, weiter entfernt, als das Himmelszelt voller Sterne, dieser klitzekleine Ausschnitt eines unendlichen Universums, welches Du mit deinem begrenzten Blick erfassen kannst.

Dieses Universum in welchem der Planet seine Kreise zieht, den Du Mutter nennst. Eine Mutter, die dich nährt und schützt, und welche ebenso genährt und geschützt wird, von dem, was Sie in einer unvorstellbaren Größe umgibt, hält und nährt.

Lebe mit Mutter Erde, begib dich tatsächlich zu ihr, fühle in sie hinein, atme tief aus Ihrem Inneren heraus, spüre die Pein, den Schmerz, die Enttäuschung, welche sie von all ihren „Kindern“ erleben darf, erst dann kannst Du in die Welt tragen, was Mutter Erde wirklich braucht. Aber erst dann kann dir auch bewusstwerden, dass auch Mutter Erde eine Mutter hat.

Nein, es genügt nicht, für andere sichtbar und barfuß die Trommel zu schlagen.

Die Trommel ist nur von Belang, wenn Ihre Klänge aufrütteln, überzeugen und Meinungen ändern. Die Klänge der Trommel sprechen, durch den, der sie schlägt. Und jede Trommel kann nur mitteilen, was an Wissen, Weisheit und Wahrheit in dem der sie hält und schlägt, gegeben ist.

Eine Trommel der Heilung ist es nur, wenn Ihre Sprache so deutlich ist, dass Sie auch verstanden wird.

Alles andere erzeugt nur Töne, die nicht zur Heilung, sondern zum Vergnügen animieren.

Es gibt nur Wenige, welche durch die Trommel sprechen können. Diese Wenige tragen den Titel Erdheiler zu Recht.

Alles andere ist reines Vergnügen und das Spielen auf einem Gegenstand, der aus den Rohstoffen, des Planeten genutzt wird, den Du Mutter nennst. Ein Aufhübschen des Egos, die Gestaltwerdung eines Wunschtraumes, an den man ansonsten vielleicht nur, mit Anstrengung, Lernen und auch Verzicht heranreichen könnte.

Dies macht dich weder zu einem Schamanen- oder einem Heiler- noch zu einem Energiearbeiter, der so arrogant verkündet ein/e Erdheiler/in zu sein und im Namen von Mutter Erde, barfuß auf der weichen Wiese stehend, die Trommel zu schlagen.

© Erika Flickinger

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