Auch ein Grund, warum ich die modernen Kartendecks selten mag, sind die ausführlichen Aufdrucke auf den Karten, die dir durch komplette Erklärungen auf den Karten, jegliche eigene Intuition abwürgen.
Es bleibt kaum Raum eigene Gedanken, Impulse oder intuitive Impulse einfließen zu lassen.
Der Hauptgrund jedoch, wieso ich diese Decks nicht mag, besonders die sehr *spirituellen* Decks, ist, es gibt genaugenommen nur noch positive Karten in den Decks.
Jegliche Karte hat positive Aufdrucke, Texte aus beiliegendem Buch/Booklet und Vorgaben.
Es wird damit im Vorfeld schon ausgeschlossen, dass eine negative Aussage kommt, oder dass man, so wie es früher zum Kartenlegen dazugehörte, auch einmal Warnungen aussprechen kann.
Krankheiten, Unfälle, Gefahren, sind unerwünscht, wollen nicht gehört werden, sind regelrecht verpönt.
Man malt sich in jeglicher Weise jede Situation schön. Schaut sie euch an, die vielen Readings im Netz. Überall nur noch positives und fast überall nur das Thema Liebe, als bestünde das Leben aus nichts anderem.
Alles andere ist unerwünscht.
Eine Runde Kartenlegen bitte, aber nur die Aussagen mit zuckersüßem Sahnehäubchen bitte schön, kommt was anderes mache ich dich verbal nieder und versuche dich zu ruinieren.
Ja, genauso ticken die Menschen heute.
Die meisten Decks werden nur noch gestaltet und produziert, um harmonische und weichgespülte Aussagen zu verbreiten.
Vor allen Dingen zeigen Berater*Innen, mit solchen Kartendecks, ihr *außergewöhnliches Können* welches in der X-ten Generation ererbt oder weitergegeben wurde, indem Sie im Video die Texte von den Karten oder gar aus den beigefügten Büchern ablesen.
Ja wozu zahlt man dann eine Sitzung, wenn man doch nur hören will, was man sich zuvor zurechtlegte?
Eine gute Kartenleger*In braucht kein Brimborium rundherum, keine ganzen Erklär-Sätze/Texte auf den Karten, keine Texte/Bücher zum Ablesen, keine Legeschablonen oder Häusersysteme.
Und es gibt auch einmal Aussagen, die nicht nur harmonisch sind, dafür aber wirklich wichtig.
Aber nun ja, für die heutige Zeit bin ich wohl zu Oldschool.
© Erika Flickinger