Ich möchte einmal meine Sicht der Spiritualität und der Esoterik mit euch teilen

Vorab möchte ich betonen, dass ich hier von meiner Sicht der Dinge berichte, so wie ich den Unterschied zwischen einem spirituell lebenden und einem esoterisch lebenden Menschen sehe.

Es sind durchweg meine Erfahrungswerte, die aber vielleicht zum Nachdenken anregen können und dies auch wollen.

Viele glauben heutzutage tatsächlich, dies, wozu man früher Jahre, mitunter Jahrzehnte lernte, praktizierte und begriff (sofern man es begriff), und weiterhin das ganze Leben damit die Lebensschule besuchte, an einem Wochenend- Seminar, lernt. Auch ein Seminar, während der Urlaubsreise, ist willkommen, Odaer man lernt lernt gar bei einem Fernkurs, einigen Videokonferenzen oder aus schriftlichem Lehrmaterial. Hier hat man dann den Glauben, dass man weiter nichts zu tun braucht, als das Wissen anderer als eigenes zu übernehmen?

Alles muss schnell gehen, man will ruckzuck auf die Menschheit losgelassen werden, mit Halbwissen, nur mit einem Hauch von Ahnung, von all der Energie, die hinter einem spirituellen Thema steckt.

Und genau dies unterscheidet die Spiritualität 
von der Esoterik.

Spiritualität hat Zeit, viel Zeit und sie nimmt sich diese auch, denn Sie vertritt Wahrheit und wirkliches Können. Sie sucht die ländlichen Wege und Straßen, scheut nicht vor Umwegen, Baustellen und Stau. Sie sieht was um sie herum geschieht, wächst, gedeiht, sich ansammelt. Sie erkennt die Schätze auf dem Weg, die kleinen Dinge, die verinnerlicht erst das große und Ganze ergeben.

Man geht gerne zu Fuß, sucht den Kontakt zu allem und jedem, zum Kleinsten im Kleinen, weil Spiritualität erkennt, dass hier die echten Lehren, Aufgaben und Lösungen leben.

Hier inmitten des Lebens wächst die spirituelle Seele.

Spiritualität hat nicht den materiellen Faktor als Ziel, das eigene Wohlergehen, dass eigene Bankkonto.

Spiritualität ist, inmitten des Lebens zu erkennen, zu helfen, zu unterstützen, Wissbegierigen zu lehren und Hilfsbedürftigen zu geben, was man selbst schon sicher weiß und auch geben kann.

Der Lohn ergibt sich aus dem, was man selbst dem Leben gibt.

Es werden keine Rechnungen aufgetan, sondern offene Posten geschlossen, indem man weitergibt, vorlebt, handelt, ohne die Abzweigung zur Autobahn zu nehmen.

Hiermit will ich nicht sagen, dass wahre Spiritualität nichts Materielles fordern darf. Natürlich muss es auch hier einen materiellen Ausgleichgeben. Aber, dieser ist nicht vorrangig.

Spiritualität hat das Allgemeinwohl im Blick und ist auch bereit, Meinungen und gelerntes zu ändern, sofern es die Notwendigkeit dazu gibt, jedoch wird wahre Spiritualität hinterfragen, selbst erforschen und eigene Erkenntnisse gewinnen, um dann zu entscheiden.

Der Spirituelle erkennt in anderen Meinungen, neue Denkansätze, neue Wege und neue Lernmöglichkeiten. Er tauscht sich aus und freut sich über andere Ansichten, da diese sein Weltbild und seine Möglichkeiten erweitern können.

Ein spiritueller Mensch ist bereit, auch von anderen eine Wahrheit anzuerkennen und auch anzunehmen.

Das Leben und alle Kontakte, Ereignisse, Schatten und Lichter, sind für ihn eine lebenslange Schule.

Denn wertvoll ist, was selbst erlebt, gefühlt und vom Leben selbst gelernt wurde.

Und genau hier trennen sich auch die alten Schamanen, Heiler, spirituell Gelehrten die Seelen mit der Gabe des Zukunftsblicks und andere mehr, von all den Scharen esoterikwilliger zahlender Schnelllerner. Von mir Esoteriker genannt.

Esoterik will die Schnellstraße nehmen, ohne Rücksicht darauf, was links und rechts an wirklichem Leben und Erfahrungen, an Praxis und an Erkennen wartet. Das Kleine wird übersehen, weil das Große leuchtender und begehrenswerter erscheint.

Esoterik sucht nach Möglichkeiten, das Ego zufriedenzustellen sich selbst zu zelebrieren und schnell voranzukommen.

Esoterik ist der Tunnelblick in die Zukunft, ausgerichtet auf das eigene Ziel. Links und rechts, das lehrreiche, erfahrbare und Charakter- sowie Wissensformende, soll vorbeirauschen, was kümmert es, was das wahre Leben ist, schnell- schneller am schnellsten will man sein, mit 180 auf der Autobahn nur schnell ankommen, alles andere zählt nicht.

Den Konkurrenten, mit den gleichen/ähnlichen Grundseminaren, will man hinter sich lassen, nur nichts gemeinschaftlich erforschen und darüber diskutieren, den wahr ist nur, wofür man Seminargeld bezahlte. Man will schließlich  mit dem bezahlten Wissen glänzen und nicht mit Bescheidenheit, die kein Geld,  jedoch einen inneren Wandel kosten würde.

Friedlich vereinen wird man sich,  am liebsten mit Gleichdenkenden, mit gleichen Ziel, mit dem gleichen Wissensstand, mit dem man dann andere versucht in den Schatten zu stellen, die am wirklichen Puls des Lebens wandeln. Viele versuchen, Konkurrenz draußen zu halten, aus dem eigenen Weltbild.

Ansonsten versucht man als Individuum zu glänzen und einmalig zu erscheinen.

Es wird überholt, gedrängelt, laut gehupt und hinter dem Steuer gepöbelt, wenn es zu langsam geht.

Esoterik lebt das persönliche Ego, sie will und fordert und drängelt und will dies, was Spiritualität im Laufe des Lebens erfahrend lernt, fertiggeformt in Seminarmaterial erkaufen. In diesem Lehrmaterial ist für den Esoteriker die Weisheit des Lebens in Stein gemeißelt. Hier wird nicht hinterfragt, woher die Behauptungen und Regeln kommen.

Ja, doch, solches Material ist voller Regeln und Zwänge, Vorgaben und Gesetze. All die Dinge, für die der Esoteriker laut demonstriert und mault.

Nur ja nichts selbst erfahren und eigene Weisheit zu den bezahlten Regeln beisteuern, dann man misstraut allem, was nicht materiell gesehen teuer bezahlt wurde, und wofür es keine Regeln auf Papier gibt.

Viele denken tatsächlich, sie können den wichtigen Weg der Praxis und der Erfahrung (um)gehen, indem sie ein teures Seminar aufsuchen und nach ein oder zwei, manchmal auch drei Wochenenden das Zertifikat in Händen halten, dass Sie nun SchamanInnen, LichtbringerInnen, HeilerInnen sind.

Hier zeigt sich schon die erste Hürde, die nicht überwunden wurde:

Man ist kein Heiler oder Schamane, Yoni-Expertin, oder Erdenretter, weil man ein teures Seminar besuchte, sich gegen viel Bares hat einweihen lassen und nun nach dem Wissen anderer lebt.

Es sind Illusionisten,  die daran Glauben, das Talent zum heilen, ausgleichen, Karma-Auflösen, zwischen den Welten wandern oder ein trommelschlagender Schamane zu werden, und was es nicht noch alles an „hochesoterischen“ Angeboten gibt, ließe sich erkaufen.
Dies sind Talente und Begabungen, die in einem schlummern und von einem selbst erweckt werden, durch die Art wie man lebt und handelt, und andere behandelt, aber auch und vielleicht sogar vorrangig, wie man mit seinem Schicksal umgeht, wie demütig, mutig und sehend man seine Lebenslektionen annimmt und respektiert, sie lebt, und auch, wie man seine Seele pflegt und zum Wachstum auffordert, und bei all dem menschlich und herzoffen bleibt.
Nur wer sich all dem, was das Leben als Aufgaben und Prüfungen auferlegt, als würdig und respektvoll zeigt, wird seine Talente erkennen, erwecken und leben können.
Jener wird das lebendige und tatkräftige Wissen in sich selbst finden.
Alles andere ist erkauftes, kaltes und lebloses Wissen.

Das kritische Hinterfragen und Denken, das Abwägen und hinter die Schleier schauen. Es fehlt euch, dies, was in früheren Zeiten eine Selbstverständlichkeit war. Die Bereitschaft wirklich zu lernen, zu erfahren, anzufassen, selbst zu durchleben und allem voran, selbst zu Denken und zu hinterfragen. Alte Erkenntnisse, mit dem Eigenen zu erweitern. Der Mut, auch einmal ein ungeschriebenes Gesetz anzuzweifeln und andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen oder zu leben.

Der einzige der hier Positives erfährt, ist der Seminarleiter, Ausbilder, Einweihende usw. Dessen Konto wird wachsen, jedoch nicht an Erfahrung, sondern an Materiellem. Und dessen Karma-Konto wird umfangreicher, mit jedem, dem er sein angebliches Wissen „verkauft“.

Ein Karma-Konto wächst immer zeitgleich, 
mit deinem realen materiellen Konto, mit.

Diesen Weg kann niemand umgehen. Ganz besonders nicht durch ein teuer bezahltes Seminar, mit selbsternannten Schwestern und Brüdern, in pseudofamiliären Gemeinschaften. Aber auch nicht, indem man dieses bezahlte Wissen als Ersatz für notwendige Erfahrung und die eigene Lebensweisheit erwerben will.

Esoteriker leben das Wissen anderer.

Spirituelle Menschen suchen nach eigenem Wissen.

Esoteriker frönen dem eigenen Ego, verhätscheln und bedienen es ausgiebig, als Lebensmittelpunkt. Es muss teuer erkauft sein, was wirken soll. Es muss von anderen er4sehnt sein, das gleiche bezahlte Wissen zu besitzen. Umso teurer das Seminar war, umso mehr und höher die Wirkung, des „Gelernten“. Erfahrung, mit Denken, Hinterfragen, selbst erleben sind verpönte Worte. Es geht um das Beste, Schnellste, Beliebteste, Den Zettel an der Wand, der aussagt, wie nobel man ausgebildet wurde.

Spirituelle sehen über dieses eigene Ego hinaus, erkennen das Zentrum des Lebens außerhalb des eigenen Daseins!

Für Sie zählen Werte wie selbst sehen, erleben, fühlen und einsortieren. Aber auch, Erfahrungen mit anderen teilen, das eigene Wissen im Austuasch zu erweitern und sich gegenseitig zu stützen.

Eigene Erfahrungen als Lehre des Lebens erkennen. Zu verstehen, dass nicht die teuerste Schule ist die beste ist, sondern jene, die das Leben dir kostenlos zur Verfügung stellt. Die hautnahen Lebenserfahrungen sind das Zeugnis und der Zettel- an der Wand wird ersetzt durch die Zufriedenheit derer, die solche Gaben empfangen durften, welche in der Schule des Lebens und in der Reife der Zeit gewachsen sind.

Geduld, genügend Zeit wachsen zu lassen, die richtigen Erkenntnisse zu gewinnen und sich in das Gegenüber zu fühlen, dulden keine Schnelligkeit und Überholmanöver des eigenen Egos!

Esoterik rast, drängelt, überholt, duldet schwerlich andere Meinungen und Lehren, als die eigenen, das bezahlte Wissen ist wertvoller als jede gelebte und so erwiesene Wahrheit, so will sie auch an vorderster Front zu sehen sein.

Esoterik prahlt mit Ihren “Erfolgen” … Spiritualität erfreut sich an der erfolgreichen Hilfe beim anderen und geht der eigenen Wege weiter. Es braucht kein angeben was mankann, es reicht, zu sehen und zu fühlen, dass die gegebene Hilfe wirkt und heilt oder fördert.

Se wird nicht zum Aushängeschild für das eigene Können, sondern zum stillen Lehrer.

Esoterik lebt uns sucht die materiellen Werte!

Spiritualität geht zu Fuß, auf Augenhöhe, und kann ohne Probleme hinter einem anderen bestehen, da sie nicht in den Mittelpunkt ins Scheinwerferlicht drängt, damit Sie ganz der Sache dient und nicht dem aufgeblasenen Ego!

Spiritualität erkennt den Reichtum in den erfahrbaren Werten!

Es reicht dem spirituellen Menschen nicht, ein paar Räucherstäbchen zu entzünden und sich zu den überdimensional klingenden Gongtönen und Trommelschlägen weltvergessen zu bewegen und hier auf Inputs aus geistigen Dimensionen zu warten, die doch zumeist nur aus dem eigenen Inneren resultieren.

Man sucht in der Stille nach Antworten und Wegen, ohne lästige Deko rundherum, ohne die selbsterbaute oder teuer gekaufte Trommel ins Blickfeld zu bugsieren.

Denn ein spiritueller Mensch lebt die wahren Werte des Lebens, von denen er weiß, dass diese unbezahlbar, weil individuell erlebt sind.

Ein spiritueller Mensch wird dir nichts von Dimensionstoren und Portaltagen berichten. Er begibt sich auf seine Seelenreisen zwischen den Welten und kommt mit Resultaten zurück, die der individuellen Person helfen und kein Allerwelts- Eso- Geplauder beinhalten.

Ein spirituell handelnder Mensch wird dir zumeist und vor allen Dingen nicht auf die Schnelle irgendwelche erlernten/bezahlten Plattitüden servieren, sondern er wird sich Zeit nehmen, für dich, deine Eigenheiten, deine individuellen Probleme, Krankheiten oder Sorgen, auch individuelle, nur für dich sinnvolle, Lösungsansätze zu bieten.

Ein spiritueller Mensch zeichnet sich auch dadurch aus, dass er dir niemals öffentlich Heilungsempfehlungen, Heilungsangebote oder Energiegeschenke, in der Öffentlichkeit anbieten wird.

Er weiß, wer seiner Hilfe bedarf, der findet zu ihm. Dies ist eine von vielen Einfachen und doch seit Ewigkeiten gültigen Wahrheiten des Lebens.

Der Esoteriker erliegt gerne dem egoistischen Drang, in öffentlichen Kommentaren seine (unerbetenen) Angebote zur Hilfe anzupreisen, weil er gesehen werden will.

Ein spiritueller Mensch hält sich zurück in dem Wissen, dass zu ihm findet, was für ihn bestimmt ist.

Ein spiritueller Mensch lebt immer mit dem Blick auf das Große und Ganze. Er wird niemals bewusst, zum Schaden anderer wirken.

Er tut, was nötig ist, um die Gemeinschaft zu stützen und deren Wohlergehen zu erhalten.

Wenn dies für ihn eine unangenehme Erfahrung bedeutet, so schaut er, was es ihm lehren möchte, dass es ihm unangenehm ist. Er schaut in die eigene Seele ebenso wie in die kollektive Weltenseele, und erkennt dort, was nötig und wichtig ist und handelt ohne Befragen des Egos.

Der Esoteriker wird laut lamentieren und auf die Ungerechtigkeiten des Lebens hinweisen, die er erleiden soll und er wird wohl ablehnen zu Gunsten der Mehrheit zu agieren. Zeitgleich verschießt er die Augen und die Seele, vor der Lektion des Lebens, die ihm gerade geboten wurde.

Sein Ego weiß auf jeden Fall alles besser.

Spiritualität sucht nach Lehren, Erkenntnissen und Frieden und lebt mit seinem Ego in Frieden, denn hier ist das Ego der Schüler des Lebens.

Esoterik übersieht geflissentlich jede Unterrichtsstunde des Lebens, weil sie materiell keine Kosten verursacht, man nicht mit Widerspruch glänzen kann, denn hier will das Ego, der Lehrer des Lebens sein.

© Erika Flickinger

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