Schon nordamerikanischen Indianern war Hamamelis als Heilpflanze bekannt.
In Europa war sie lange Zeit eher als Zauberpflanze ein Begriff, da man den Strauch mit dem Haselnussbaum verglich.
Der erste Teil des deutschen Namens drückt das aus, was der Mensch beim Betrachten eines blühenden Zaubernuss-Strauches empfindet. Es muss ein Zauber dahinter stehen, wenn eine Pflanze mitten im Winter ihre feinen, zerbrechlich wirkenden Blüten öffnet und über mehrere Wochen präsentiert! Da verwundert es auch nicht, dass die Zaubernuss auch als “Königin der Winterblüher” bezeichnet wird.
Herkunft
Die Zaubernuss (Hamamelis) ist in Nordamerika und Ostasien beheimatet. Die gartenwürdigen Sorten haben vielmals die gleichen Eltern. Sie entstanden aus Kreuzungen von Hamamelis japonica x Hamamelis mollis.
Aussehen
Hamamelis sind sommergrüne, (laubabwerfende), Sträucher. Die Blätter gleichen dem Haselnussblatt. Der Wuchs ist aufrecht, ausladend und eher offen, (vasenförmig). Er kann bis zu 4 Meter erreichen. Dafür braucht es aber viele Jahre, da die Pflanze sehr langsam wächst. Die spinnenähnlichen, duftenden Blüten erscheinen, je nach Witterung und Standort, bereits im Januar an den kahlen Zweigen. Es gibt Sorten in den Farben gelb, orange bis Rot. Bei starkem Frost rollen sich die Blütenblätter einzeln ein und können dadurch auch tiefe Temperaturen unbeschadet überstehen. Wenn die Minusgrade vorbei sind, rollen sich die Blütenblätter wieder aus.
Im Herbst verfärbt sich das grüne Laub in leuchtende Farben. Dabei verändern sich bei den gelbblühenden Sorten die Blätter zu Gelb bis orange, bei den rotblühenden Sorten mehr zu orange bis Kupferrot.
Anwendung:
In Räuchermischungen werden die Blätter sehr gerne in indianische Mischungen gegeben, welche dafür gedacht sind, mit den Geistern der Ahnen, den Schutztieren oder ähnlichem Kontakt aufzunehmen.
Der Duft beim Räuchern ist klärend & kräftigend, wirkt als dezente, herbe Räucherung bündelnd & reinigend.
Die Rinde jedoch wird nur mit speziellen anderen Zutaten gemischt. Hier zum Beispiel Angelika, Beifuß, Berberitze, Eisenkraut, Olibanum, Salbei, Wacholder und Zeder.
Die Indianer räucherten die Rinde mit anderen Substanzen bei ihren Schwitzbädern und Ritualen und verwendeten sie gegen Hämorrhoiden, Furunkel und gegen Geschwüre, indem sie eine Paste anrührten und auflegten.
Die Blätter helfen bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und der Schleimhäute, Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.
Früher wurde Hamamelis auch innerlich als Tee bei Durchfallerkrankungen verabreicht. Heilsam sind die Gerbstoffe: Sie wirken adstringierend, lokal hämostyptisch (blutstillend) und entzündungshemmend.
Die Zweige der Zaubernuss nutzte man früher um für den Bereich der weißen Magie, Zauberstäbe, aber auch, um Wünschelruten zu fertigen.
In früheren Zeiten nutze man die Pflanze um Hexen von Hof, Stall und Haus und deren Bewohner abzuhalten.
Der Name Zaubernuss allerdings geht auf ein Missverständnis zurück.
Das Sie der Hasel so ähnlich schaut, welche im englischen witch hazel genannt wird, und demnach ins deutsche als Hexen-Haselnuss übersetzt wurde, im Laufe der Zeit jedoch in Zaubernuss gewandelt wurde. Dabei bedeutet das altenglische Wort wych, aus witsch hazel Ulme und nicht Hexe.