Indigokinder, Kristallkinder, Regenbogenkinder, Lichtkinder

Seit ein paar Jahren gibt es diesen neuen Trend, den ich lieber Ehrgeiz der Eltern nennen möchte.

Eines möchte ich vorwegsagen. Jedes Kind, absolut jedes, ist einmalig und einzigartig in seinem Sein.

Und doch gibt es mehr als genug Eltern, denen die Einmaligkeit ihres eigenen Kindes nicht genügt, die ihrem Kind einen solchen Stempel aufdrücken.

„Stell dir mal vor, man sagte mir, mein Kind ist ein Indigokind“, oder „Wie wundervoll, jemand der es wissen muss, hat mir bestätigt, dass mein Kind ein Kristallkind ist“.

Woher weiß dieser Jemand dies denn? Auch er schmückt sich mit einer Fähigkeit, eure Kinder erkennen zu wollen, wo doch die eigenen Eltern, ihre Kinder am besten kennen und erfühlen sollten.

Habt ihr euch einmal klargemacht, welchen Stempel ihr euren Kindern aufdrückt, welches Erbe ihr ihnen ungefragt in die Zukunft legt?

Reicht es euch denn nicht, diese/s einmalige Kind/er in eurem Leben zu haben? Muss es denn nun auch noch einen besonderen Status leben?

Für wen?

Doch im Grunde nur für elterlichen Ehrgeiz, um sagen zu können, da schaut her, mein Kind ist ein ganz besonderes Wesen.

Ich denke, wer sein Kind aus tiefstem Herzen, ehrlich und rein liebt, muss keine Besonderheit aus ihm machen, sonst übersieht er die Einmaligkeit dieses Wesens. Ist blind dafür, wie besonders gerade diese Seele ist und was diese wirklich will und einmal leben soll.

Wenn man schon keinen zukünftigen Professor oder eine zukünftige Berühmtheit geboren hat, dann muss es doch bitteschön zumindest im spirituellen Bereich etwas ganz Besonderes sein.

Eine sehr „spirituelle“ Verhaltensweise, die manche Eltern hier leben.

Ihr legt euren Kindern dies auf, was ihr euch für euch selbst wünscht, und überlastet damit die zarten Schultern dieser Wesen.

Und dann wundert ihr euch, wenn sie ausbrechen wollen, verhaltensauffällig und laut werden, oder das Gegenteil, still, einfach nur noch still, weil sie gegen eure Wünsche, etwas Einzigartiges aus ihnen zu machen, nicht ankommen können. Weil ihr deren Hilferufe nicht versteht, wenn sie euch sagen wollen „Schau doch endlich mich an, so wie ich bin. Liebe mich so wie Du mich geboren hast und erkenne, wie Besonders ich bin, auch ohne dass Du mich Kristallkind oder Indigokind nennen musst, bin ich doch einfach nur DEIN Kind und möchte genauso geliebt und geachtet werden“.

Ihr nehmt eurem Kind die Freiheit, sich selbst seinen Weg in sein zukünftiges Leben zu suchen und ihr unterdrückt damit seine wahren Talente, für die zu leben, es hier ist.

Ja und dann kommt irgendwann der Stempel ADHS oder Verhaltensauffälligkeit. Dies wird dann wieder damit entschuldigt, dass es ja ein Licht/Indigo/Kristallkind ist und sein Verhalten normal ist.

Aber auf die Idee, dass seine Rebellion, sein auffälliges Verhalten seine einzige Möglichkeit ist, dich aufmerksam zu machen, dass dieses Kind einfach nur sich selbst leben will und nicht dies, was der Ehrgeiz der Eltern von ihm erwartet, darüber denkt kaum einer nach.

Lasst doch eure Kinder einfach Kinder sein, die auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden, liebevolle und verständnisvolle Eltern wünschen und keine Seelen, die gegen eine Rolle aufbegehren müssen, die ihnen am Ende überhaupt nicht passt, und denen man dann das „Kinder-Koks“ Ritalin und Ähnliches füttert, nur damit sie wieder ruhiger werden und aufgeben, sich gegen eine Rolle zu wehren, die sie nicht leben wollen.

Liebt eure Kinder, als dass was sie sind und nicht als dies was sie in eurem Ehrgeiz sein sollen, und sie werden schöner strahlen als ein „Kristallkind“ und sie werden bunter leben als ein „Indigokind“.

© Erika Flickinger

 

5 Gedanken zu „Indigokinder, Kristallkinder, Regenbogenkinder, Lichtkinder

  1. hallo,
    ganz ehrlich, dadurch das mich meine Eltern lieben, lindert diese Liebe aber nicht mein Leid. ich bin im Prinzip dankbar-die Diagnose ADHS(2006)-ich habe anatomisch mehr Ahnung von den Abläufen und Funktionen meiner Ich-Instanz ansich bekommen-diese Einsicht hat mein Leben komplett zerfetzt-durch diesen Schritt der Selbsterkenntnis, habe ich letztlich die Kontrolle erlangen können-ich konnte die Karten neu mischen/legen und ich kann es dauerhaft. die Liebe meiner Eltern hat positiv-Kraftspendend aber in erster Linie ernüchternd dazu beigetragen (ich kann da nicht behaupten das es sich stützend angefühlt hat) daß ich den Weg der mir gegeben war trotzdem unsicher und angstbehaftet durchschritten habe.
    blablabla…. die Liebe meiner Eltern war es nicht die mich zu dem Mann, der ich geworden bin, gemacht hat. sie hat nicht dazu beigetragen das es mir gut ging, dass war ich alleine.

    Liebe lässt Kompromissbereitschaft blühen und fördert die Geduld. Die Geduld hat mir den Rücken gestärkt. die Liebe hat der Geduld den Rücken gestärkt. <<<<das ist meine Ansicht. Mein Spirit,
    also mein Geist ist mein Antrieb und der Blick in mich hinein hat mir dieses Wissen ermöglicht. lange Rede, gar kein Sinn….

    so muss man es auch sehen find ich. und da hast du recht, nicht jeder der zappelt muss gleich ADHS haben, übrigens Medikinet (Methylphenidathydrochlorid) ist ein Dopaminkitt für diejenigen deren Gehirn von Geburt an, dass Dopamin-Hormon (verantwortlich für Belohnungen im linken vorderen Frontallappen) nicht produziert. Das "Aufmerksamkeitsdefizit-Stempel" was sich dadurch deutlich bemerkbar macht und den -nicht Behinderten offensichtlich darauf "Aufmerksam" macht und er es dann als Alarmsignal verkennt ist kein Hilfeschrei aus einer verträumten Ecke sondern bitterer Ernst der so mancheinen Betroffenen umbrachte… nochmal zum überdenken nebenbei….
    ich finde das kann ruhig mal gesagt werden.

    meine Angaben habe ich in friedlicher Absicht getätigt.

    • Lieber Wolf
      Ich finde deine Worte sehr interessant, und mir ist bewusst, dass es sehr wohl auch Menschen gibt, die unter ADHS leiden. Und ich wünsche jedem dieser Kinder verständnisvolle und vor allen Dingen liebevolle Eltern.
      Jedoch bezieht sich mein Artikel darauf, dass es viele Eltern (vornehmlich Mütter) gibt, die nach Gründen suchen, ihrem Kind eine besondere Bezeichnung zu geben, und es damit zu etwas besonderem zu machen. Es geht darum gesunde und einzigartige Kinder zu etwas zu machen, was diese vielleicht gar nicht sein wollen.
      Es liegt mir fern, Kinder welche wirklich krank sind hier herabzustufen. Es soll einzig Eltern zum nachdenken anregen, die unbedingt eine Einzigarigkeit auf ihre Kinder projezieren, die vielleicht nur dem Ego der Eltern dient. LIebe Grüße an Dich Erika 🙂

  2. Hallo Erika, ein sehr einfühlsamer und ehrlicher Artikel zum Thema. Ich danke Dir ganz herzlich hierfür. Ich denke, das wichtigste ist tatsächlich unsere Kinder voll und ganz so anzunehmen, wie sie sind. Der Rest ergibt sich das meist von ganz alleine. Anbei noch ein toller Artikel mit Tipps, um die Motivation unserer Kinder zu steigern: https://www.vivado.com/blog/wie-ich-die-motivation-meines-kindes-steigere/. ICh hoffe, er gefällt dir auch.

    Ich wünsche dir alles gute.
    VG,
    Luci

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